Kapitalistischer Wahnsinn am FraPort

veröffentlicht am: 19 Apr, 2020

Was am Frankfurter Flughafen abgeht, zeigt uns wieder, wie das kapitalistische System funktioniert.

Während die Bevölkerung ihr Privatleben vollständig aufgeben soll, hört dieser Schutz auf, sobald es um größere Profite geht, wie zum Beispiel die der Fluggesellschaften.

Zwar sind die Anzahl der Flüge um 91% (Stand 31.03.2020) gesunken,1 jedoch herrschen für Mitarbeiter, sowie Gäste katastrophale Bedingungen. So berichtet ein Mitarbeiter von FraCareServices ihnen weder Handschuhe, Mundschutz, noch Desinfektionsmittel bereitgestellt.2 Und das in einem Bereich, in welchem der Körperkontakt unabdingbar ist, da es sich bei den Aufgaben von FraCareServices um die Hilfe für Kinder, Alte und Menschen mit Behinderung handelt.

Noch dazu müssen, wie in vielen anderen Konzernen, die Mitarbeiter Angst um ihre Jobs haben. So werden zum Beispiel bis Mitte April bei Lufthansa alle Praktikanten gekündigt, wie wir von einem Mitarbeiter erfahren haben, welcher davon betroffen ist. Mit dieser Angst wird es schwieriger etwas gegen die Bedingungen zu tun. Wenn jeder um seine eigene Existenz bangen muss, können Maßnahmen wie Kurzarbeit, unbezahlter defacto Zwangsurlaub und unbezahlter Wegfall von Stunden durch die Konzerne leichter und ohne Widerstand durchgesetzt werden.

Dabei könnten die Konzerne ihre Mitarbeiter weiter bezahlen. So hatte Lufthansa 2019 nur einen Gewinn von 2 Milliarden Euro3 und Fraport einen Gewinn von 1,18 Milliarden Euro4. Mit welchem Geld also sollten sie dann ihre Mitarbeiter finanzieren können, wenn nicht mit staatlichem Geld?

Während sich Lufthansa nach außen hin mit Solidarität zwischen den Ländern rühmt, sorgt der Konzern nach innen hin für einen Nährboden die Mitarbeiter weiter auszubeuten, seine Profite und natürlich die Managergehälter zu sichern. Wir rechnen in nächster Zeit mit immer weiteren Einschränkungen und Verschlechterungen in der Arbeitswelt. Deshalb ist es wichtig, dass wir Arbeiter uns solidarisch dem entgegenstellen und für unsere Rechte einstehen. Und so wünschen wir auch den Arbeitern am Flughafen einen erfolgreichen Arbeitskampf.

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