Ein ganz normaler Arbeitgeber?
Wir kommen am Bundeswehrstand an und sehen uns direkt den großen Plakaten mit der Aufschrift „Karriere mit Zukunft“ gegenüber. Die Bundeswehr wirbt mit einem sicheren Job, der Bezahlung von Ausbildung bzw. Studium und attraktiven Arbeitsbedingungen. Dass bei dieser „Karriere mit Zukunft“ ein Auslandseinsatz mit der Bundeswehr mitinbegriffen ist, verschweigt sie gerne. Dass viele Soldaten verstümmelt, mit Trauma oder nur noch im Sarg zurückkommen, erst recht.
Wir wollen Ausbildungsplätze statt Kriegseinsätze!
Mit ihrer Werbung nutzt die Bundeswehr die schlechte Ausbildungssituation von Jugendlichen aus: Jährlich fehlen etwa 300 000 Ausbildungsplätze, Bildung hängt noch immer vom Geldbeutel ab. Nur ein kleiner Teil, von denen, die ausgebildet werden, werden übernommen, viele Jugendliche landen in befristeten Jobs. Das heißt konkret: Zukunftsangst und Unsicherheit.
Wenn die Bundeswehr einem da mit einem scheinbar sicheren und gut bezahlten Job begegnet, ist so mancher Jugendlicher bereit, ernsthaft darüber nachzudenken.

„Auslandseinsätze fügen Ihnen und den Menschen in aller Welt erheblichen Schaden zu“; „Bundeswehr an Schulen schadet ihren Kindern“
Eine imperialistische Armee.
Die Bundeswehr bringt keinen Frieden ins Ausland. Nein, sie kämpft für die wirtschaftlichen Interessen des imperialistischen Deutschlands. Ob in Mali, vor der Küste Somalias oder in Afghanistan: Es geht nicht um Menschenrechte, sondern um Öl, seltene Erden oder andere Rohstoffe. So sprach Horst Köhler 2010 ganz offen über die Hintergründe von Kriegseinsätzen.
Bundeswehrauftritte verhindern!
Mittlerweile gibt es kaum eine Messe zur Berufsorientierung mehr, auf der die Bundeswehr keinen Stand hat. Aber: Mittlerweile gibt es auch kaum einen Bundeswehrauftritt mehr, auf dem die Bundeswehr nicht gestört wird.
Auch heute haben wir die Bundeswehr gemeinsam mit SDS, der Partei die Linke und weiteren Organisationen erfolgreich gestört – trotz der rhetorisch gut geschulten Offiziere und der attraktiv aufgemachten Materialien war der Bundeswehrstand während und nach unserer Aktion leer. Stattdessen diskutierten Jugendliche mit uns: „Gegen die Bundeswehr – das find ich gut! Bundeswehr raus!“.
Auch in Frankfurt heißt es: Kein Platz für Kriegspropaganda!