Widerstand in Kassel gegen diese Politik

veröffentlicht am: 30 Mai, 2018

Auch regional spiegelt sich die bundesweite Regierungspolitik hier in Kassel wider.
144 Millionen Euro Sanierungsstau für Schulgebäude allein in der Stadt Kassel, sind für uns Schüler und Schülerinnen deutlich spürbar: Kaputte Naturwissenschaftsräume, unbenutzbare Toiletten, teilweise regnet es sogar rein und allgemein viel zu kleine Räume! Und da ist der Lehrermangel noch gar nicht rein gerechnet. Ganz oft ist es spätestens ab der Oberstufe so, dass der Unterricht entfällt, wenn der Lehrer krank ist. Den Stoff muss man dann allein Zuhause nachholen.
Das geht so nicht weiter, haben wir uns in Kassel gedacht und ein Bildungsbündnis ins Leben gerufen, dass sich zunächst durch Gespräche vergeblich an die Stadtregierung gewandt hat, woraufhin wir einen Schulstreik organisiert haben, an dem sich ungefähr 800 SchülerInnen beteiligten. Daran sieht man die Notwendigkeit und die Dringlichkeit, die dieses Thema für Kasseler Schüler hat. Das zeigt sich umso mehr, da vor ein paar Wochen ein Teil der Ernst-Reuter-Schule aufgrund von Einsturzgefahr geschlossen werden musste.
Am 10. April gab es einen Warnstreik von ver.di im öffentlichen Dienst. Busse und Bahnen fuhren nicht, Kitas und Verwaltungen blieben geschlossen. Auch das Pflegepersonal streikte.
Etwa 4000 Menschen sind am Vormittag in Kassel auf die Straße gegangen, um für bessere Arbeitsbedingungen und mehr Lohn und Gehalt zu demonstrieren. Auch in Kassel (z.B. am Klinikum) sind die sinkenden Reallöhne und die steigende Arbeitshetze deutlich spürbar.
Wie im vorherigen Artikel schon erwähnt, dürfen wir uns von der Großen Koalition keine Besserung erhoffen. Wir dürfen nicht nur einfach an die Regierung appellieren. Mit einem Streik ist nicht direkt etwas getan, es ist aber ein Anfang, um Druck auszuüben und die Probleme öffentlich zu machen! Der Protest muss jedoch weitergehen und stärker werden, damit wir unsere Ziele auch erreichen.
Deswegen: Werdet aktiv, egal ob zusammen mit euren Freunden, in der SV, in der Gewerkschaft oder in der SDAJ.
 
Wir fordern:

  • Mindestlohn von 12,- Euro die Stunde!
  • Verkürzung der Arbeitszeit: konsequente Durchsetzung der 35-Stunden Woche bei vollem Lohn- und Personalausgleich. Weitere radikale Arbeitszeitverkürzung: Hin zur 30-Stunden-Woche!
  • Vergabe der Aufträge der Stadt Kassel nur an Unternehmen mit gescheiten Tarifverträgen
  • Mehr Geld in die Bildung, damit baufällige Schulgebäude renoviert und alle Bildungseinrichtungen mit dem neuesten und fortschrittlichsten Lehrmaterial ausgestattet werden! Um das zu bezahlen, könnte man z.B. die Gewerbesteuern für die Unternehmen höher ansetzen.
  • Maximal 20 SchülerInnen bei zwei LehrerInnen pro Klasse!
  • Recht auf Bildungsstreik!

 

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