1. September – Antikriegstag in Kassel

veröffentlicht am: 19 Sep, 2016

1-9-16-1Am ersten September fand in Kassel die alljährliche Friedenskundgebung zum Anlass der Überfalls des faschistischen Deutschlands auf Polen.
Das hat Tradition. Die Teilnehmerzahlen stiegen zumindest gefühlt im Vergleich zu den letzten Jahren wieder an.
Anders war auch der Themenschwerpunkt auf Rüstungsexporte vor allem auch aus Kassel. Zum Beispiel durch das Unternehmen Krauss-Maffei-Wegmann. Genau dieses Unternehmen und seine zwielichtigen Geschäfte hat die SDAJ Kassel in einem Straßentheater, welches sie auch am 1. September aufführte, thematisiert.
 
Dieses Theaterstück ging so:
KMW: Werte Damen und Herren, Ich bin der Bonzenboss von Krauss-Maffei-Wegmann. Wir sind ein Unternehmen mit blutiger Tradition und der größte Rüstungsproduzent in Kassel. Wir liefern an viele Länder auf der Welt und machten damit allein 2010 64Milliarden Umsatz durch Rüstungsproduktion. Besonders stolz sind wir auf unsere Leopard-Panzer Reihe. Wir bauen die sichersten Panzermodelle weltweit. Zumindest für die, die drinsitzen.
Schüler: Was ist das eigentlich für ein Gefühl, wenn man Gewinne erzielt durch Tötungswerkzeug?
KMW: So ist die Welt! Mein Interesse ist es, Gewinne zu machen. Und wie du siehst, funktioniert dies mit meinen Panzerlieferungen sehr gut. Dass das anderen Interessen widerspricht, ist nicht mein Problem.
Schüler: Es sterben Menschen durch die Waffen, die Sie produzieren lassen. Aber Geld regiert die Welt der Banken und Konzerne, dabei wird keine Gedanken an die Bevölkerung verschiedener Länder verschwendet. Aber der Staat dürfte doch nicht mitmachen! Warum tut er das? Tut er das wirklich?!
KMW: Komm mit! Ich zeig´s dir!
Minister kommt auf die Bühne:
KMW: Wäre es möglich, dass sie mir den Export unserer Ware nach Katar genehmigen?
Minister: Aber sicher. Minister unterschreibt auf einem Zettel
Schüler: Wieso genehmigen sie das einfach so? KMW ist doch nur auf Gewinne aus und in Katar werden die Waffen zur Unterdrückung, Verletzung und vor allem der Tötung von Menschen verwendet. Mit diesen Exporten unterstüzt man doch die Verletzung der Menschenrechte und unterstüzt Terrororganisationen wie Al Nusra-Front und den IS. freeze
Minister: Es besteht eine Notwendigkeit für Unternehmen, um wenn der eigene Markt voll ist, Absatzmärkte zu schaffen und Handelswege zu sichern. Aus solchen 3. Welt Ländern lässt sich jede Menge Profit schlagen, auch da einige nicht wenige wertvolle Rohstoffe besitzen. unfreeze
Minister und KMW geben sich die Hand, Panzer fährt nach Katar an die Regierung, Regierung an IS, erschießt kleines Kind und Mutter
Schüler: Warum macht denn niemand was dagegen? Man könnte ja fast das Gefühl bekommen, es gehe immer und überall nur um Profit. Was kann ich nur tun?
Friedensaktivist: Du hast richtig erkannt: In deinem Interesse ist das Ganze nicht. Krauss-Maffei-Wegmann will Geld für Rüstung, du willst Geld für Bildung, Schwimmbäder, Jugendzentren und bezahlbaren Nahverkehr. Wenn es um Profit geht, wird über Leichen gegangen. Aber Krieg heißt immer Elend für die betroffenen Menschen, das ist nicht unser Interesse. Organisier dich mit Freunden z.B. im Friedensforum, in Jugendverbänden gegen Krieg oder dem offenen Treffen gegen Krieg in Kassel. Wir müssen davon überzeugen, dass Krieg nur Banken und Konzernen nützt, die Bundeswehr und Kriegspropaganda stören und verhindern wo sie ist. Es muss sich grundlegend etwas ändern in Politik und Wirtschaft. Du kannst dabei sein, du musst anfangen, wenn auch nur im kleinen.

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