SDAJler auf dem Sommercamp der LSV Hessen und Rheinland-Pfalz

veröffentlicht am: 16 Aug, 2015

In der ersten Sommerferienwoche H11825621_684887641643464_3462844943885680585_n essens fand das Sommercamp der Landesschülervertretung Hessen und Rheinland-Pfalz auf dem Zeltplatz Freudenberg in Wiesbaden mit rund 70 Schülern statt. Auf dem Programm standen viele inhaltliche Workshops, ein Besuch auf dem Schloss Freudenberg und abends gemütliches Beisammensein am Lagerfeuer.
In einem Workshop zum Thema leichte Sprache konnte man lernen, wie man komplexe politische Zusammenhänge einfach rüberbringt und in dem Workshop zum Thema Feminismus wurde viel über das traditionelle Familienbild und Frauenbefreiung heute diskutiert. Weitere interessante Workshops gab es u.a. zu Drogenpolitik, Alkoholprävention und auch ein Demotraining gehörte zum Programm.
Auch Schülerinnen und Schüler der SDAJ Hessen, die selbst in ihren SV-Strukturen aktiv 11216706_683344785131083_7699763393969400398_nsind, nahmen an diesem Sommercamp teil und bereicherten mit zwei Workshops das Programm. In einem Workshop ging es um das Thema „Eine Schule für ALLE“ welche gleiche Bildungschancen durch Schule ohne Selektion, kostenlos, ganztägig und inklusiv anstrebt, ähnlich wie das Modell der Gemeinschaftsschule, welches die LSV Hessen propagiert. In diesem Workshop wurde viel über den Charakter des aktuellen Schulsystems mit seiner Dreigliedrigkeit und Alternative diskutiert. Resultat dieses Workshops war, dass Schulen aktuell sozial undurchlässig, leistungsschwach und ungerecht für die Masse ist.
Doch auch wenn es für Eltern, Lehrer und Schüler besser ist,,  eine Schule zu haben, in der mit Wohlwollen, Förderung und Forderung, ohne Selektion und Leistungsdruck gelernt wird, in der es auch auf die persönliche Entwicklung und Lernen für das Leben ankommt, gibt es doch mächtige Interesse, die hinter dem aktuellen, dreigliedrigen Schulsystem stehen. Zum Beispiel haben die Eliten des Landes Interesse daran, dass auch ihre Kinder die Elite bilden werden und da sind gleiche Bildungschancen für alle nur im Weg. Die Unternehmen wollen möglichst schnelle Arbeitskräfte, die nur so viel gelernt haben, wie sie brauchen, um ihre Arbeit zu verrichten. Das heißt Schmalspurbildung für die Masse und Elitebildung für wenige und der Staat, der maßgeblich von den großen Konzernen beeinflusst wird, will lieber Geld in Auslandseinsätze der Bundeswehr, statt für unsere Bildung ausgeben. Mittlerweile fehlt es an immer mehr Geld für Infrastruktur und Lehrer an Schulen. Wie es anders geht, kann man auf der sozialistischen Insel Cuba sehen. Dort lernt man bis zur 9. Klasse gemeinsam, behinderte Kinder werden integriert, es gibt viele außerschulische Angebote, um die Schüler vielseitig nach ihren Interessen und Begabungen zu fördern und die Schulen auf Cuba sind ganztägig und von Stift bis Mittagessen über Betreuung kostenlos. Dort wird nicht für Zensuren gelernt, sondern mehr um eine Bevölkerung zu haben, die ihr ganzes Leben lang dazulernt durch viele Bildungsangebote.
In unserem 2. Workshop ging es um das Bundeswehr an Schulen. Denn die Bundeswehr hat Nachwuchsmangel und gibt immer mehr Geld aus um Jugendliche doch von sich zu überzeugen. Doch die Bundeswehr ist kein normaler Arbeitgeber. Nicht nur Sexismus, Rassismus, Homophobie und Mobbing sind bei der Bundeswehr recht üblich. Die Wahrscheinlichkeit im Ausland eingesetzt zu werden und dort auch schießen zu müssen wird immer höher. Und wer diese Auslandseinsätze körperlich unbeschadet überlebt, hat oft mit einer posttraumatischen Belastungsstörung zu kämpfen. Und das alles nicht etwa um Brücken zu bauen oder für Frauenrechte zu kämpfen, sondern für den Profit der Unternehmen, um Handelswege und Absatzmärkte zu sichern. Deswegen sagen wir: „Bundeswehr raus aus den Schulen! Keinen Menschen und keinen Cent der Bundeswehr!“
Wir denken, dass sich die Teilnahme an diesem Camp definitiv gelohnt hat, mit spannenden politischen Diskussionen und Workshops, Spaß, guter Stimmung und netten Leuten. Wir finden die Arbeit in SVen sehr wichtig, vor allem wenn man was verändern will, was einen auch direkt betrifft.
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