Erzählcafe: Antifaschismus in der DDR – Lieber verordnet als gar nicht?!

veröffentlicht am: 18 Apr, 2015

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Wann? Mi., 22.April  –  19:30uhr

Wo? Rösterei Kaffeekultur Fulda
Wer? Referentin ist Nina Hager (Infos zur Person weiter unten)
 
Rund um den 9. November 1938 steckten die Faschisten in Deutschland hunderte von Synagogen in Brand, zerstörten jüdische Geschäfte und Wohnungen, ermordeten hunderte Menschen. 30.000 Juden wurden anschließend in Konzentrationslager verbracht. Millionen sollten folgen. Aber dieses Jahr fand sich wenig Zeit, um daran zu gedenken. Denn auf dem Programm der bürgerlichen Parteien und Medien stand vor allem ein Jahrestag: 25 Jahre Mauerfall! Der Anfang vom Ende der DDR, des deutschen Unrechtsstaats überhaupt, der zweiten Diktatur auf deutschem Boden, in der selbst der Antifaschismus nur staatlich verordnet war. Wie sonst hätten sich Neonazis nach der „Wende“ dort so schnell ausbreiten können?
– soweit die ‚verordnete’ Sichtweise. Wir gehen der Sache auf den Grund und fragen uns, was Antifaschismus in der DDR tatsächlich bedeutete. Wie wurde in den Besatzungszonen nach dem Zweiten Weltkrieg mit den faschistischen Strukturen umgegangen? Wie wurde der Antifaschismus in der DDR als Staatsräson umgesetzt, von welchen gesellschaftlichen Kräften wurde er getragen? Ist es gelungen, Antifaschismus im Bewusstsein der Bevölkerung zu verankern? Was sind Gründe für das heutige Erstarken der Neonazis auf dem Gebiet der ehemaligen DDR? Warum Antifaschismus zum Grundpfeiler eines Staates bzw. einer Gesellschaft deklariert wird – darüber wollen wir mit dem Referenten Jürgen Lloyd diskutieren!
Referentin: Nina Hager ist eine Tochter des DDR Minister Kurt Hager. An der Humboldt-Universität zu Berlin reichte sie 1976 ihre Dissertation Philosophische Fragen der Modellproblematik am Beispiel der Festkörperphysik] ein. 1987 erfolgte die Promotion B mit der Arbeit Mensch und Kosmos in der wissenschaftlich-technischen Revolution (philosophisch-weltanschauliche Aspekte). Hager arbeitete seit dem Ende der 1970er Jahre unter Professor Herbert Hörz am Zentralinstitut für Philosophie der Akademie der Wissenschaften der DDR im Fachbereich Philosophische Fragen der Wissenschaftsentwicklung und war dort bis zu dessen Abwicklung zum 31. Dezember 1991 unter Peter Ruben tätig.1989 wurde sie durch den Präsidenten der Akademie zur Professorin ernannt.
Hinweis: Die Veranstaltung wird vom Bündniss Fulda stellt sich quer organisiert. Die SDAJ Fulda unterstützt diese Veranstaltung. Kürzlich wurde vom Bundesvorstand der SDAJ eine Broschüre veröffentlicht. Diese wird auf der Veranstaltung vorliegen.

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