Kein Schwanz – Kein Geld?

veröffentlicht am: 16 Mrz, 2015

Alleinerziehende Mutter, Teilzeit bei 8,50€ Stundenlohn – keine Seltenheit in unserer Gesellschaft. Noch immer sind Frauen besonders stark benachteiligt, beispielsweise bekommen sie im Schnitt 22% weniger Lohn als Männer. Auch im Jahr 2015 gibt es also noch gute Gründe am Internationalen Frauentag aktiv zu werden. In Frankfurt führten wir deshalb eine Kundgebung an der Hauptwache durch. Wir verteilten Postkarten und Flyer um auf die systematische Benachteiligung von Frauen hinzuweisen und mit den Passanten ins Gespräch zu kommen.
Unterstützung bekamen wir dabei von vielen Genossinnen und Genossen aus ganz Europa die an diesem Wochenende in Frankfurt beim elften Treffen europäischer kommunistischer Jugendorganisationen zu Gast waren. So konnte bei den Redebeiträgen auch auf die Situation in anderen Ländern Europas eingegangen werden.
Dabei wurde klar, dass für die herrschende Klasse im Kapitalismus ein Interesse an der Frauenunterdrückung besteht. In ihrer Rede ging eine Genossin unseres Verbandes auf genau diesen Zusammenhang ein: „Frauen werden im Kapitalismus also stärker ausgebeutet als Männer und erfüllen zudem für das Bestehen der Gesellschaft zentrale Aufgaben, wie Erziehung der eigenen Kinder und Pflege von kranken Angehörigen, ohne irgendeinen Lohn. Diese doppelte Unterdrückung spaltet die arbeitende Bevölkerung in Haupt- und ZuverdienerInnen und drückt alle Löhne. Billige Frauenarbeit liegt also im Interesse der Unternehmen.“
Neben vielen positiven Reaktionen der Passanten konnten wir auch interessante Gespräche führen, in denen uns häufig die persönliche Lage dieser Menschen geschildert wurde. Schlechte Bezahlung und Geringschätzung der Arbeit ist für Millionen Frauen alltäglich. Die vielen Diskussionen zeigen uns wie wichtig es ist, weiter für die Gleichstellung der Frauen zu kämpfen. Gerade in den Tarifrunden, wie derzeit bei den Erziehungsberufen und sozialen Berufen im Allgemeinen, wollen wir gemeinsam mit den Beschäftigten und ihren Gewerkschaften für gleichen Lohn für gleiche Arbeit auf die Straße gehen. Jede Verbesserung die dafür sorgt, dass Frauen weniger stark unterdrückt und ausgebeutet werden, ist wichtig. Wir sind jedoch der Meinung, dass die völlige Gleichstellung der Frau erst dann verwirklicht werden kann, wenn auch die Gesellschaft nicht länger vom Profitinteresse einer Minderheit geleitet wird, sondern vom gemeinsamen, demokratischen Willen der arbeitenden Menschen. Wir nennen diese Gesellschaft den Sozialismus. Doch egal, ob nur für kleine Verbesserungen oder für die Gesellschaft nach unseren Interessen: Geschenkt wurde und wird uns nichts!
Wir müssen selbst dafür aktiv werden, uns organisieren und kämpfen.
Dafür brauchen wir auch Dich und Du brauchst uns!

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