Aus unserer Kleinzeitung zum 1. Mai (Die komplette Ausgabe findet ihr hier):
Deutschland 2014: Millionen Menschen in Deutschland sind von Niedriglöhnen und Leiharbeit betroffen. Viele Lohnabhängige sind zusätzlich zu ihrem Job auf Hartz IV angewiesen oder haben mehre Jobs, um sich und ihre Familie über Wasser zu halten. Über 3 Millionen Menschen sind arbeitslos und werden von Jobcenter immer wieder in Maßnahmen gesteckt und dort als billige Arbeitskräfte ausgenutzt. Für Jugendliche ist die Lage besonders schlimm. In Deutschland fehlen 300.000 Ausbildungsplätze. Wenn man keinen Platz ergattert, wird man in schulische „Warteschleifen“ gesteckt oder hofft mit unbezahlten Praktika in der nächsten Runde die Chance auf einen Ausbildungsplatz zu erhöhen. Der sogenannte „Mindestlohn“, den die regierende Koalition aus CDU und SPD einführen will, soll nicht nur nicht flächendeckend sein, sondern schließt auch Auszubildende aus. Der Lohn als Auszubildender reicht nicht für ein elternunabhängiges Leben und häufig werden Auszubildende als billige Arbeitskräfte missbraucht und müssen ausbildungsferne Arbeiten, wie Aktenordner sortieren oder aufräumen erledigen.
Seit 1890 gehen die Arbeiter und Arbeiterinnen am 1. Mai traditionell für höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen auf die Straße. Ein Jahr zuvor wurde auf der Gründungskonferenz der zweiten Internationalen der 1. Mai, als „Kampftag der Arbeiterklasse“ in Gedenken an die 1886 bei einem Generalstreik für den 8 Stunden Tag in Chicago getöteten Demonstranten, ausgerufen. Seit dem gehen jedes Jahr international Millionen Menschen auf die Straße, um für ihre Rechte und ihr Interessen zu kämpfen. Die Arbeiter verbinden ökonomische mit politischen Forderungen und üben internationale Solidarität und unterstützen den Kampf der Arbeiter und Arbeiterinnen weltweit.
Als SDAJ beteiligen wir uns an diesem Kampf und fordern ein Ausbildungsgesetz, das das Verbot von Leiharbeit, einen für alle verbindlichen Mindestlohn, die unbefristete Übernahme im erlernten Beruf und das Recht auf einen Ausbildungsplatz beinhaltet. Das Ausbildungsgesetz ist nicht im Sinne der Herrschenden, den Banken und Konzernen. Es steht ihren Interessen der Profitmaximierung entgegen. Wir können uns von den Herrschenden, den Banken und Konzernen, keine Geschenke erhoffen. Wir müssen gemeinsam für unsere Rechte kämpfen und unsere Forderungen erzwingen. Für unsere Rechte, für das Ausbildungsgesetz und gegen die Interessen der Herrschenden gehen wir gemeinsam am 1. Mai auf die Straße.
Wir fordern:
- Das Recht auf einen betrieblichen Ausbildungsplatz für jeden Jugendlichen.
- Unbefristete Übernahme im erlernten Beruf
- Leiharbeit verbieten
- 12€ Mindestlohn, 1200€ Mindestvergütung für Auszubildende