Ene, Mene, Muh… Und raus bist Du!

veröffentlicht am: 17 Aug, 2013

In Deutschland gibt es eine immer stärker werdende Tendenz zum zweigliedrigen Schulsystem. Mittlerweile gibt es in nur noch fünf Bundesländer Hauptschulen, da Haupt und Realschule immer öfter zusammengelegt werden, weil die Zahl der Hauptschüler stark abnimmt. Diese zusammengelegten Schulen sind im Gegensatz zu den Gymnasien „Restschulen“, ihre Ausstattungen usw. sind noch schlechter. Der Umbau der Schularten ist nicht zufällig, die Entwicklung ist eindeutig: Bald wird es in Deutschland gar keine Hauptschulen mehr geben. Stattdessen wird die Selektion zwischen Gymnasium und „Restschule“ verschärft.
Leistungsdruck und unterfinanzierte Schulen sind kein Zufall.
Die neuen „Restschulen“ verschärfen die Selektion und damit unsere Perspektivlosigkeit. Zudem wird uns durch das Turboabi (G8) die Möglichkeit erschwert Abitur zu machen, wenn wir nicht direkt nach der Grundschule auf‘s Gymnasium gegangen sind. Aber auch die GymnasiastInnen sind der Selektion und dem Leistungsdruck ausgeliefert. Es besteht die dauerhafte Gefahr, vom Gymnasium auf eine „Restschule“ wechseln zu müssen, wenn sie nicht mithalten können. Daneben wurde uns am Gymnasium durch das Turboabi (G8) ein Jahr gestrichen, ob wohl wir die gleiche Menge an Schulstoff lernen müssen. Immer mehr SchülerInnen leiden unter Burn-Out.
Verschärfte Selektion durch Zweigliedrigkeit und Turboabi ist im Interesse der Herrschenden. Die Banken und Konzerne setzen auf eine kleine Elite und dazu auf eine niedrig ausgebildete Masse. Die Selektion wird nicht aufhören, solange unsere Bildung nur dazu dient, die ArbeiterInnen von morgen auszubilden und damit Profite zu erwirtschaften. Bildung ist ungleich verteilt, es ist immer schwerer zwischen Schularten zu wechseln, um auch Abitur machen zu können. Und selbst wenn wir das schaffen würden, müssten wir uns Bücher und Nachhilfe leisten können.
Wir wollen nicht, dass sich die Selektion zuspitzt, dass Leistungsdruck und der Geldbeutel unserer Eltern unseren Schulalltag bestimmen. Die Banken und Konzerne werden das nicht ändern. Wenn wir es so nicht mehr wollen, müssen wir also selber aktiv werden.
Es reicht – Wir wollen keine Schule gegen unsere Interessen
Jetzt stehen die Wahlen der SchülerInnenvertretung an. Werde aktiv in deiner Vertretung, ob als KlassensprecherIn oder in der Vertretung für die ganze Schule. Stehe selbst für deine Interessen ein. An der eigenen Schule musst Du ansprechen, was schief läuft, was gegen unsere Interessen durchgesetzt wird. An deiner Schule kannst Du Widerstand organisieren.
Was wir brauchen, ist eine Schule, die nach den Interessen der SchülerInnen und nicht nach den Interessen der Banken und Konzerne aufgebaut ist. Wir brauchen eine Schule für alle, denn nur gemeinsames Lernen aller SchülerInnen kann der Beginn von Chancengleichheit in der Bildung sein.
Weg mit Turboabi (G8) – Gegen Selektion und Leistungsdruck!
Schluss mit dem mehrgliedrigen Schulsystem – Eine Schule für alle!
Geld für Bildung statt für Banken und Konzerne!

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